Jannik Noe - Webdesign & Web Development aus Lüneburg

UI/UX

Guide für das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – Stand 2025

14. März 2025


Das BFSG tritt 2025 in Kraft und bringt weitreichende Verpflichtungen für Unternehmen mit sich, die digitale Produkte und Dienstleistungen anbieten. Doch wer ist betroffen, welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, und wie kann man sich rechtzeitig darauf vorbereiten? In diesem Guide erfährst du alles Wichtige rund um die Anforderungen, Konsequenzen und Lösungen zur Umsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes.

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Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Unternehmen, die digitale Produkte und Dienstleistungen anbieten, müssen ab diesem Zeitpunkt sicherstellen, dass ihre Angebote barrierefrei sind. Das bedeutet, dass Websites, Apps, Software und viele weitere digitale Schnittstellen so gestaltet sein müssen, dass sie auch von Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt genutzt werden können.

Doch welche Unternehmen sind konkret betroffen? Welche Anforderungen stellt das Gesetz? Und wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie rechtzeitig konform sind? Dieser Guide bietet eine klare und praxisnahe Orientierung zum BFSG 2025.

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?

Das BFSG ist die deutsche Umsetzung des European Accessibility Act (EAA). Ziel ist es, Barrieren in digitalen Produkten und Dienstleistungen zu beseitigen, um allen Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten, einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen.

Welche Unternehmen sind betroffen?
Das BFSG richtet sich primär an Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen für Verbraucher (B2C) anbieten. Dazu gehören unter anderem:

  • Online-Shops und E-Commerce-Plattformen
  • Banken und Finanzdienstleister (z. B. Online-Banking, digitale Verträge)
  • Telekommunikationsunternehmen
  • Software-Anbieter mit B2C-Produkten (z. B. Buchhaltungssoftware für Selbstständige)
  • Streaming-Dienste & E-Books (z. B. Netflix, Spotify, Kindle)
  • Automatisierte Selbstbedienungssysteme (z. B. Fahrkartenautomaten, Check-in-Terminals)

Kleinstunternehmen: Wer ist nicht betroffen?
Das Gesetz sieht eine Ausnahme für Kleinstunternehmen vor. Unternehmen mit:
  • weniger als 10 Mitarbeitern und
  • einem Jahresumsatz unter 2 Millionen Euro
sind von den Verpflichtungen des BFSG ausgenommen. Dennoch kann es auch für diese Unternehmen sinnvoll sein, Barrierefreiheit umzusetzen, um ihre Reichweite und Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen.

BFSG-Test: Ist dein Unternehmen betroffen?

Möchtest du wissen, ob dein Unternehmen unter das BFSG fällt? Hier kannst du unseren interaktiven Test durchführen!

Welche Anforderungen stellt das BFSG an digitale Produkte?

Das Gesetz fordert, dass alle betroffenen digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei nutzbar sind. Die Anforderungen orientieren sich an den internationalen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) und umfassen: 1. Barrierefreie Websites & Online-Shops

  • Texte müssen leicht lesbar und verständlich sein.
  • Hoher Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund.
  • Alt-Texte für Bilder zur Unterstützung von Screenreadern.
  • Bedienung per Tastatur muss vollständig möglich sein.
  • Einfache Navigation ohne komplexe Menüs.
2. Mobile Apps & Software
  • Anpassung für Screenreader und VoiceOver-Funktionen.
  • Skalierbare Schriftgrößen für bessere Lesbarkeit.
  • Keine Zeitbeschränkungen oder automatische Logouts, die Menschen mit Einschränkungen benachteiligen könnten.
3. E-Books, Streaming-Dienste & digitale Medien
  • Untertitel & Audiodeskriptionen für Videos.
  • Einfache Bedienbarkeit über verschiedene Endgeräte hinweg.
  • Text-to-Speech-Kompatibilität für E-Books.
4. Selbstbedienungsterminals & Automaten
  • Tastatur-Alternativen für Touchscreens.
  • Sprachausgabe für sehbehinderte Nutzer.
  • Einfache Menüführung mit taktilen Markierungen.

Wie können Unternehmen BFSG-konform werden?

Die Umsetzung des BFSG erfordert technische und gestalterische Anpassungen. Hier sind praktische Schritte, um die Anforderungen zu erfüllen:

  • Schritt 1: Bestandsaufnahme – Prüfe, ob dein digitales Angebot barrierefrei ist.
  • Schritt 2: Nutze Test-Tools – WCAG-Checker, Lighthouse, WAVE-Analyse.
  • Schritt 3: Optimierung der Website – Kontraste, Schriftgrößen, Navigation anpassen.
  • Schritt 4: Implementiere barrierefreie Alternativen für Medien.
  • Schritt 5: Teste deine Website mit Screenreadern & Tastatursteuerung.
  • Schritt 6: Schulung für dein Team – Sensibilisierung für digitale Barrierefreiheit.

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Tipp


Falls du eine WordPress-Seite betreibst, helfen Plugins wie „WP Accessibility“ oder „One Click Accessibility“, um erste Anpassungen vorzunehmen.

Welche Strafen drohen bei Nicht-Einhaltung?

Unternehmen, die die Anforderungen des BFSG nicht erfüllen, müssen mit Konsequenzen rechnen:

  • Bußgelder und Abmahnungen durch Aufsichtsbehörden.
  • Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen (besonders relevant für Unternehmen, die mit staatlichen Institutionen arbeiten).
  • Reputationsverlust und negative Presse.
  • Verlust von Marktanteilen, da barrierefreie Alternativen bevorzugt werden.

Laut Experten werden Unternehmen mit nicht-konformen digitalen Angeboten ab 2025 vor rechtlichen Herausforderungen stehen. Wer frühzeitig handelt, sichert sich einen Wettbewerbsvorteil.

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Hinweis


Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine rechtliche Beratung dar. Falls du eine rechtliche Einschätzung oder Unterstützung bei der Umsetzung des BFSG benötigst, solltest du dich an eine spezialisierte Rechtsberatung wenden.

Weiterführende Informationen zur digitalen Barrierefreiheit

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du eine barrierefreie Website gestaltest und welche UX-Prinzipien dabei eine Rolle spielen? In meinem ausführlichen Artikel erfährst du, wie Barrierefreiheit nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllt, sondern auch SEO und Nutzererfahrung verbessert:

Zum Artikel Lesedauer ca 4 Minuten

Fazit: Jetzt handeln und BFSG-Compliance sicherstellen

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz wird 2025 zur Pflicht – Unternehmen sollten sich frühzeitig darauf vorbereiten, um rechtliche Risiken zu vermeiden und ihre digitale Reichweite zu erhöhen.

Falls du Unterstützung bei der Umsetzung der BFSG-Anforderungen für deine Website oder Software benötigst, stehe ich dir als UX-Experte gerne zur Verfügung!

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